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„Es ist für uns alle das größte der Gefühle“

Lukas Wallner im Gespräch

2013 kam Lukas Wallner als Zehnjähriger von St. Johann in unseren Nachwuchs, im Dezember 2021 folgte der erste Profivertrag als Roter Bulle. Jetzt kann sich der 18-Jährige im Rahmen der Frühjahrsvorbereitung erstmals bei den ganz "Großen" beweisen.

Die ersten beiden Härtetests lassen sich definitiv als gelungener Einstand bezeichnen. Beim makellosen 6:0-Erfolg gegen Amstetten kam der Salzburger zu seinem ersten Einsatz im Trikot der Profis. Dabei ging es aber noch gegen einen bekannten Gegner aus der 2. Liga. Gegen Ried durfte der Abwehrspieler beim 3:1-Sieg dann sozusagen erstmals Bundesliga-Luft schnuppern. Dass er auf großer Bühne mitspielen kann, hat er zudem schon in der UEFA Youth League im Duell mit Europas Toptalenten gezeigt. Als Kapitän führte Lukas Wallner unsere Jungbullen hierbei bis ins Achtelfinale. Wir haben uns mit ihm über seinen bisherigen Weg bei uns und seine ersten Auftritte bei den Profis unterhalten.

INTERVIEW

Lukas, was ist deine erste Erinnerung an den FC Red Bull Salzburg?

Die ersten Trainings. Da habe ich alles noch genau vor mir, wie ich zum ersten Mal auf den Platz gehe – damals trainierten wir noch am Salzachsee. Du bist ein kleiner Bub aus dem Pongau und wirst vom FC Red Bull Salzburg plötzlich zum Probetraining eingeladen, das bleibt einfach in Erinnerung.

 

Ist für dich als „Local Hero“ denn der Bezug zum Verein noch mal ein anderer als für deine Mitspieler? 

Ich glaube nicht unbedingt, es ist für uns alle das Größte der Gefühle, hier zu spielen. Ich kenne halt schon alles, das ist gewissermaßen mein Vorteil. Ich kenne die Leute, die Trainer, die Umgebung.

Hat sich dieser Karriereweg bis ganz nach oben wirklich schon als Zehnjähriger abgezeichnet oder ging es da noch rein um den Spaß am Spiel?

Das große Ziel war damals schon da. Natürlich stand der kindliche Spaß im Vordergrund, aber im Hintergrund war immer, dass man es mal ganz nach oben schaffen möchte und irgendwann im großen Stadion spielt.

Wie waren für dich die ersten Schritte bei den „Großen“ bislang?

Es ist definitiv ein hartes Training, das muss ich schon sagen. Es ist schon ein großer Schritt bzw. eine Steigerung von Liefering hierher zu den Profis. Aber die Burschen bzw. Männer haben mich sehr gut aufgenommen, und ich fühle mich direkt wohl in der Mannschaft.

In welche Richtung ging jetzt in der Frühjahrsvorbereitung das erste Feedback von Matthias Jaissle bzw. deinen neuen Teamkollegen?

Ganz großes Feedback gab es noch nicht, aber etwas Austausch war natürlich schon da. Jetzt nach der ersten Woche waren sie so weit zufrieden, und ich denke auch, dass ich das solide gemacht habe.

Dein neuer Teamkollege, Noah Okafor, meinte zuletzt im Interview, dass Matthias Jaissle ihm auch den ein oder anderen notwendigen „Arschtritt“ verpasst hätte …

Das kann er! Aber das bin ich schon gewöhnt, und es gehört auch dazu. Das macht er auch bei den älteren Spielern, und ich denke, manchmal braucht man das einfach.

Woran arbeitest du derzeit besonders intensiv?

Daran, meine Schwächen zu verbessern, zum Beispiel meinen rechten Fuß. Ansonsten keine akuten, spezifischen Dinge. Ich nehme hier im Training generell viele neue Sachen mit, an die ich vorher nicht gedacht habe. Wenn mir Andi (Anm.: Ulmer) beispielsweise während der Übungen irgendwelche „Coachings“ gibt, dann versuche ich, das direkt umzusetzen, und das hilft mir sehr.

 

Mit wem würdest du dich spielerisch vergleichen, was für ein Spielertyp bist du?

Mein Vorbild war immer Sergio Ramos, weil er im Spiel auch mal härter auftritt, wenn es nötig ist. Auch weil er, wie ich, kopfballstark ist und offensiv auftritt. Bei ihm habe ich immer versucht, mir die eine oder andere Sache abzuschauen.

Bei Liefering und in der UEFA Youth League spielst du mit der Kapitänsbinde, hier bist du der „Jungbulle“ – wie sieht diese Umstellung für dich aus?

Ich würde nicht von Umstellung sprechen. Im Training ist man natürlich nicht mehr der Chef auf dem Platz, sondern eher derjenige, der mal die Bälle wegträgt. Aber in Liefering war es zu Beginn auch das Gleiche, da war ich als neuer Spieler zuerst auch unten in der Rangordnung.

Würdest du sagen, du gehst in einer Mannschaft grundsätzlich immer vorneweg? 

Ja, das war schon, seit ich hier im Verein bin, so.  Auch jetzt versuche ich, auf dem Platz viel mit meinen Mitspielern zu reden und mal Kommandos zu geben.

Wohin geht die Reise im Frühjahr? Was sind deine Ziele für die UEFA Youth League?

Da blickt man immer von Spiel zu Spiel und versucht, immer zu gewinnen. Den Gegner kennen wir ja noch nicht in der Youth League. Ein Ziel im Hinterkopf ist schon, den Erfolg von 2017 zu wiederholen, das wäre ein Traum! Wir sind ein gutes Team, und die Chance ist da.

 

Wann dürfen wir uns auf dein erstes Pflichtspiel im Trikot der Roten Bullen freuen?

(Lacht) Schwierige Frage! Die kann ich nicht beantworten. Das kommt ganz auf meine Leistung an, hier in der Frühjahrsvorbereitung und auch bei Liefering, wo ich sicher noch Spiele machen werde. Da gilt es, sich zu empfehlen, und dann werden wir sehen, wann die Zeit reif ist.