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Gegneranalyse | Blues mit frisch eingehauchter Magie

Taktik-Update gegen FC Chelsea

Was war das für ein wilder Ritt Mitte September in London? Unser UEFA Champions League-Gastspiel in England fand keinen Sieger, doch der FC Chelsea machte direkt klar, welcher Weltklasse-Gegner uns da gegenübersteht. Nur mit vereinten Kräften und vollem Einsatz konnten wir den Blues ein 1:1-Remis abknöpfen. Doch gelingt uns ein ähnliches Kunststück auch daheim?

Wir schauen uns in der Gegneranalyse an, was uns am Dienstag spielerisch (inklusive der möglichen FC Chelsea-Startelf) in etwa erwarten könnte, bevor wir uns der Geschichte des Clubs widmen. 

Die Lehren aus dem Hinspiel & voraussichtliche FC Chelsea-Aufstellung

 

Matthias Jaissle hat in unserer Pressekonferenz bereits angekündigt, dass ein Plan A und B gegen diesen Gegner nicht ausreichen werden.

Gegen den FC Chelsea gilt es auf jeden Fall, schnell reagieren zu können. Jaissles englischer Trainerkontrahent Graham Potter ist nämlich bekannt dafür, dass er sehr variabel spielen lässt. Die Blues weichen unter ihm während der Spiele gerne von ihrem gewohnten 3-4-2-1-System ab und gehen in ein 4-4-2 oder 4-2-3-1 über.

Klar ist, dass uns jede Menge individuelle Klasse erwartet. Die voraussichtlichen Ausfälle können die Londoner auf so gut wie jeder Position adäquat ersetzen.

 

Im Vergleich zum Hinspiel wird Rechtsverteidiger Reece James mit einer Knieverletzung noch schmerzlich vermisst, mit Wesley Fofana gibt’s eine weitere große Abstinenz. Ob Kalidou Koulibaly und Mateo Kovacic für Dienstag fit werden, wird sich erst am Spieltag zeigen. 

Gut möglich, dass Conor Gallagher – der unter Potter immer mehr Vertrauen genießt – gegen uns sein UCL-Startelf-Debüt feiern könnte. Falls Koulibaly noch ausfallen sollte, dürfte wohl wieder Trevoh Chalobah übernehmen. Auf der linken Außenbahn hat der FC Chelsea-Coach die Qual der Wahl zwischen Ben Chilwell und Marc Cucurella.

Doch ob Plan A oder doch einer etwas weiter hinten im Alphabet – Matthias Jaissle wird unseren Roten Bullen auch dieses Mal genau die richtigen Worte mit auf den Weg geben.

Knapp 20 gemeinsame Jahre

 

Die Geschichte des FC Chelsea reicht zwar zurück bis ins Jahr 1905, die ganz große Fußballbühne betraten die Löwen aber erst im 21. Jahrhundert mit den Investitionen des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch. Fünf ihrer sechs Meistertitel holten die Blues seit seinem Einstieg 2003. Dazu kamen zwei UCL-Titel (2012, 2021) sowie zwei Europa League-Trophäen (2013, 2019). Chelsea gehört in den letzten zwei Jahrzehnten damit zu den festen Größen des europäischen Fußballs. 

21 Titel holte Chelsea in der Abramowitsch-Ära

Dieses Jahr war Big Boss Abramowitsch aufgrund von Sanktionen allerdings zum Verkauf gezwungen, seit Mai ist die Mannschaft im Besitz einer amerikanischen Investorengruppe. Doch nicht nur im Management stand Chelsea 2022 Kopf, auch an der Seitenlinie folgte vor einigen Wochen ein Trainerbeben.

Magischer Neuanfang

 

Groß war die Vorfreude auf beiden Seiten, als Thomas Tuchel im Jänner 2021 das Amt als Cheftrainer übernommen hatte, groß war die Enttäuschung nach der vorzeitigen Trennung. „Ich bin am Boden zerstört“, schrieb der deutsche Coach nach seinem verfrühten Aus. Immerhin: Tuchel gewann mit den Blues die UEFA Champions League, die Klub-WM sowie den UEFA Supercup. Nach einem schwierigen Start zogen die Engländer im Anschluss an das 0:1 zum UCL-Auftakt gegen Dinamo Zagreb aber die Reißleine. 

100 Pflichtspiele war Thomas Tuchel Trainer des FC Chelsea

Für ihn übernahm Graham Potter, der zuvor die Fans von Brighton & Hove Albion verzaubert hatte. Seine Spielidee geht weg von den konservativen Ansätzen in der Premier League und baut auf flexiblen Formationswechseln auf. Sowohl dominierender Ballbesitz-Fußball als auch überfallsartige Konter hat er in petto, die Seagulls führte er damit sogar auf die europäischen Tabellenplätze. Acht Spiele absolvierte Potter in seinem neuen Amt und scheint den richtigen Ansatz gefunden zu haben: Fünf Siege und nur drei Gegentore lautet die stolze Bilanz.

Mit dem nötigen Kleingeld

 

Stolze 861,50 Millionen Marktwert werden dem FC Chelsea zugeschrieben, dagegen stehen bei uns knapp 203,93 Millionen. Allein diesen Sommer waren die Engländer auf dem Transfermarkt höchst umtriebig und verpflichteten mit Innenverteidiger Wesley Fofana (Leicester), Marc Cucurella (Brighton & Hove) und Raheem Sterling (Manchester City) unter anderem drei ganz große Kaliber. 

 

Dass beim FC Chelsea große Namen spielen, ist allerdings alles andere als ein Novum. Ob Petr Cech, Claude Makelele, Didier Drogba, Frank Lampard oder viele andere  – das Zusammenstellen einer ehemaliger Top-Elf voller Weltstars ist bei den Blues eine Leichtigkeit.

Englisches Flair en masse

 
1877 eröffnete die Stamford Bridge

Das Spielfeld zum Greifen nah, eingebettet im Wohngebiet – die Stamford Bridge verkörpert das klassische englische Fußballstadion. Ihr Grundstein wurde bereits Jahre vor ihrer Eröffnung 1877 gelegt. Im Stadtteil Fulham als Leichtathletikstadion gebaut, zog 1905 der FC Chelsea ein und machte es Schritt für Schritt zu seiner Heimat.

Große Ähnlichkeit mit dem damaligen Stadion gibt es heute keine mehr, zahlreiche Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten schufen dieses englische Schmuckkästchen mit knapp 40.000 Plätzen – wobei, für manchen Geschmack gilt die Stamford Bridge bereits als in die Jahre gekommen. Vor wenigen Jahren wurde sogar ein kompletter Neubau beschlossen, kurze Zeit später legte man diese Pläne aber wieder auf Eis.

 

Wir behalten auf jeden Fall schöne Erinnerungen an unsere Premiere an der Stamford Bridge, bei welcher uns Noah Okafor mit seinem Treffer einen Punkt bescherte. Bleibt zu hoffen, dass wir im Rückspiel ähnlich stark dagegenhalten können.

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